Denken wir in der Notfallrettung an schwere Traumata sollte uns die „tödliche Traumatriade“ in den Sinn kommen. Diese hat bei allen schweren Traumata ihren Stellenwert, insbesondere jedoch bei Traumata bei welchen es zu schweren, nicht direkt stillbaren Blutungen kommt. Hier ist der in Gefahr geratenden Gerinnung ein besonderes Augenmerk zu gönnen.

Ein wichtiger Faktor wird jedoch in meinen Augen in dieser Trias vergessen; Calcium. Der Stellenwert von Calcium auf die Gerinnung ist immens. Und es scheint, als käme es bei schweren Blutungen bereits präklinisch durch Verlust sowie Verdünnung zu Hypocalcämien welche die Gerinnung negativ beeinflussen. In der folgenden Notiz habe ich hierzu einige interessante Informationen in kurzer Weise zusammengefasst.

Es scheint also besser von einem „tödlichen Diamanten“ als von einer „tödlichen Trias“ zu sprechen.

Man sollte sich vor Augen halten, dass bei einem Verständnis der Gerinnung sowie der Wirkweise von Tranexamsäure die Gabe derer eigentlich sinnlos ist wenn vorher keine Gerinnung ablaufen kann. Der Versuch der Einbremsung einer Hyperfibrinolyse setzt eine vorangegangene Gerinnung mit Bildung eines Fibrinclots voraus. Eben zum Ablauf einer normalen Gerinnung ist jedoch ein ausreichender Calciumspiegel zwingend erforderlich.

Hier sei nochmals darauf hingewiesen, dass Tranexamsäure kein Modemedikament für jegliche Art von Blutung darstellen darf. Bei Blutungen welche primär präklinisch gestillt werden können, macht die Gabe eigentlich keinen Sinn. Profitieren werden Patienten welche ungehindert in größeren Mengen in eine Körperhöhle Bluten. Und eben auch diese Patienten dürften eventuell, bezieht man sich auf die oben eingefügten Literaturverweise, auch von einer bereits präklinisch vollzogenen Calciumgabe profitieren.

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