Beatmung mit Maske u. Beutel – Volumen

Beatmung mit Maske u. Beutel – Volumen

Die Masken-/Beutelbeatmung stellt eine absolute Basismaßnahme bei Ateminsuffizienz (assistiert) oder Atemstillstand (kontrolliert) dar. Basismaßnahme bedeutet aber keinesfalls, dass diese sich einfach darstellt. Zur Erlangung einer suffizienten Masken-/Beutelbeatmung muss diese wie jegliche andere Maßnahme des Atemwegsmanagement vernünftig erlernt und auch immer wieder geübt werden.

Auch bei dieser Maßnahme lauern schwerwiegende Gefahren, z. Beispiel…

  • Schlechte oder gar fehlende Dichtung der Maske auf dem Gesicht
  • Überblähung in den Magen mit folgendem Erbrechen und Aspiration

Ersteres lässt sich u. U. dadurch vermeiden, dass ein Helfer bzw. eine Helferin die Maske mit ZWEI Händen auf dem Gesicht fixiert und ein/-e weitere/-r den Beatmungsbeutel bedient; bestenfalls mit nur einer Hand; wodurch sich evtl. die zweite o. g. Gefahr etwas verringern oder gar vermeiden lässt.

Immer wieder gesehen, das komplette Zusammendrücken des Beatmungsbeutels mit zwei Händen und dann am besten auch noch in zu hoher Frequenz. Dies führt unweigerlich zu einer Hyperventilation welche durch die beiden Faktoren Frequenz und Volumen begünstigt wird und nebst einer Gefäßverengung im Gehirn durch einen Abfall des CO2 Spiegels auch eine Erhöhung des Intrathorakalen Druckes durch hohes Volumen im Thorax zur Folge hat. Beides sollten wir, nicht nur bei der Reanimation, vermeiden.

Ein normales Beatmungsvolumen errechnet sich aus ca. 6 – 8 ml Volumen pro kg Kg (hier ist das ideale Körpergewicht anhand der Patientengröße heranzuziehen!)

Nehmen wir also einmal unseren immer wieder zitierten Musterpatient, so kommen wir auf ein Hubvolumen von 490 ml (bei 7 ml/kg/KG) und 560 ml (bei 8 ml/kg/KG) und das bei ca 10 Atemhüben pro Minute.

550 ml in einem Beatmungsbeutel Typ Ambu Spur II entspricht dem im folgenden Bild braun ersichtlichen Volumen.

Der Ambu Spur II ermöglicht ein Hubvolumen von 600 ml mit einer Hand, bei zwei Händen liegen wir schon bei 1000 ml. Das Gesamtfassungsvermögen, welches beim kompletten Auspressen mit beiden Händen entleert werden kann liegt bei 1547 ml; also weit zu viel für eine vernünftige, auch nur annähernd physiologische Beatmung.

Selbst ein Amu Spur II Kinder Beatmungsbeutel ergibt bei einhändigem Gebrauch ein Hubvolumen von 490 ml und wäre damit eigentlich für einen 70 Kg Patienten nahezu ausreichend und würde eine Überblähung und damit Hyperventilation vermeiden.

Also bitte für zukünftige Beatmungen merken:

„Zwei Hände – an der Maske / eine Hand – am Beutel.“

3 Gedanken zu „Beatmung mit Maske u. Beutel – Volumen

  1. Leider hat sich in Ihrem Artikel ein Fehler eingeschlichen: Bei einer Hyperventilation sinkt der pCO2 im Blut, das führt zu einer zerebralen Vasokonstriktion und damit zu einer Abnahme der Hirndurchblutung. Also genau anders herum als beschrieben. MfG, Heike Pöter-Klemm

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    1. Danke für den Hinweis; war am Anfang wirklich ein Dreher drin; ist aber bereits seit Längerem korrigiert: „nebst einer Gefäßverengung im Gehirn durch einen Abfall des CO2 Spiegels „

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      1. Idealerweise geht es mit dem Medumat und dem Medutrigger am besten.
        Pat.- Größe einstellen damit ein voreingestelltes Volumen. Beide Hände an der Maske und mit dem Daumen den Atemhub auslösen/abgeben. Wir leben im 23Jahrtausend und nicht mehr 1950. Nicht desto trotz sollte man den Umgang mit dem Beutel beherrschen.

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