Pünktlich zur kalten Jahreszeit und damit zur Heizzeit hat wurde auf der AWMF Seite die neue S2k Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Kohlenmonoxidvergiftung veröffentlicht. Diese Leitlinie enthält explizit auch ein Kapitel zum außerklinischen Vorgehen.
Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständiger Verbrennung und ist ein farb- und geruchsloses Gas. Es hat eine bis zu 300-fach höhere Affinität zum Hämoglobin wie Sauerstoff und führt zu einer Linksverschiebung der Sauerstoff-Hämoglobin-Bindungskurve. Folge ist eine Zell- und somit Gewebehypoxie.
Hier in Folge zusammengefasst die wichtigsten Punkte für die Präklinik…
Eigenschutz
- Verwendung CO Detektoren für das Rettungsfachpersonal / NA
- Bei erkanntem CO Spiegel –> Betreten nur mit Atemschutz
Diagnostik
- Anamnese und klinisches Bild
- CO-Pulsoxymetrie
- bereits präklinisch Blutabnahme für BGA zur CO-Hb Bestimmung
Bei Symptomatik sollte eine negative CO-Hb Bestimmung nicht zum Ausschluss einer Intoxikation führen!
Symptome je nach Schweregrad (Quelle: AWMF Leitlinie):
Kopfschmerzen
Schwindel
Schwächegefühl
Übelkeit, ErbrechenOrientierungsstörungen
Bewusstseinsstörung
Krampfanfall
Angina pectoris
Herzrhythmusstörungen
Dyspnoe, Tachypnoe
Lungenödem
EKG Veränderungen oder pathologische kardiale Biomarker
Metabolische Azidose
sehr hohe CO-Hb Werte (BGA-Wert bei Expositionsende)
Therapie
- Gabe von 100 % Sauerstoff bzw. Beatmung mit 100 % Sauerstoff
- Symptomatische Patient*innen immer Krankenhauszuweisung
- Asymptomatische Patient*innen ggf keine Krankenhauszuweisung wenn CO-Hb =/< 5 % (bei Rauchern =/< 10 %)
- evtl. bereits Sekundärverlegung in HBO Therapie andenken (vor allem Schwangere); diese sollte binnen der ersten 6 h erfolgen
