Antiemetikum vor Opiatgabe – hilft nicht wirklich

Antiemetikum vor Opiatgabe – hilft nicht wirklich

Ich möchte heute nochmal kurz ein Thema aufgreifen welches von Seiten der Kollegen von dasFOAM vor geraumer Zeit in ihrem Blog mit dem Titel „Zum Kotzen! Antiemetika in der Notfallmedizin“ bereits sehr gut aufgearbeitet haben. Für diejenigen welche das Thema lieber akustisch verinnerlichen wollen, gibt es übrigens ein cooles Interview mit der Autorin des Artikels auf Pin-Up-Docs als Podcast.

Aber nun zum eigentlichen Ansinnen…. trotz der Literatur welche vorhanden ist, erlebe ich es immer noch, dass nahezu regelmäßig vor oder mit der Opiat Gabe ein Antiemetikum verabreicht wird um dem Patienten eine Übelkeit zu ersparen. Auch wenn das Ansinnen löblich ist, weist die Literatur darauf hin, dass ein prophylaktischer Effekt nicht vorhanden ist (siehe Literaturhinweise im dasFOAM Artikel). Hinzu kommt, dass auch alle Antiemetika diverse Nebenwirkungen erzeugen können.

Nun kommt eine weitere aktuelle Arbeit dazu, welche sich mit der per os Gabe von Ondansetron bei Kindern zur Prophylaxe von Opiat induzierter Übelkeit/Erbrechen beschäftigt[1] – ratet mal was das Ergebnis ist. Es führt nicht wirklich zu einem signifikanten Unterschied.

In meinen Augen, ist eine Opiat induzierte Übelkeit vor allem auch von der Verabreichungsgeschwindigkeit des Opiats abhängig. Sie tritt vor allem dann auf, wenn dieses zu schnell injiziert wird.

Also vor der Opiat Gabe meiner Meinung nach gerne die Ampulle mit dem Antiemetikum sparen. Sollte der der Patient nach Opiat Gabe über Übelkeit klagen, kann ein Antiemetikum allerdings wirklich helfen.


[1] Oral Ondansetron to Reduce Vomiting in Children Receiving Intranasal Fentanyl and Inhaled Nitrous Oxide for Procedural Sedation and Analgesia: A Randomized Controlled Trial. Fauteux-Lamarre, Emmanuelle et al. Annals of Emergency Medicine, Volume 0, Issue 0

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