Dass die Koniotomie eine zwar sehr selten notwendige, wenn dann aber meist lebensrettende Maßnahme darstellt habe ich bereits in einem Eintrag im April 2017 erwähnt. Die Möglichkeiten und Vorgehensweise wurden in dem erwähnten Artikel besprochen. Auch der „laryngeal handshake“ fand in diesem Artikel Erwähnung; und zwar in der zu dieser Zeit allgemein vermittelten und durchgeführten Art und Weise – vom Hals zum Sternum, also von oben nach unten.
In einer von Chang et al aktuell als pre-print veröffentlichten Arbeit [1] deuten die Zahlen jedoch darauf hin, dass das Auffinden des Ligamentum cricothyroideum bei einem Vorarbeiten von unten nach oben erleichtert sein dürfte.
Was bzw wie wurde dies untersucht….?
Bei 198 narkotisierten Patienten wurde versucht das Ligamentum cricothyoideum in Form eines „laryngela handshaks“ zu ertasten. Bei 99 erfolgte dies nach dem bisherigen Vorgehen von oben nach unten und bei den weiteren 99 eben von unten nach oben.
Ergebnisse…
Akkurates Ertasten Ligamentum
- von oben nach unten –> 56 %
- von unten nach oben –> 84 %
- (OR 4.36 / CI 95 % / P <.001)
Akkurates Auffinden der Mittellinie
- von oben nach unten –> 83 %
- von unten nach oben –> 96 %
- (OR 4.98 / CI 95 % / P <.004)
Zeit bis zur Identifikation des Ligamentum
- von oben nach unten –> 20,2 sec
- von unten nach oben –> 19,0 sec
- (P<.83)
Wie oben bereits erwähnt, stellt die Koniotomie eine selten notwendige Maßnahme dar. Ist sie jedoch angebracht, so dürfte sie auch die einzige Maßnahme darstellen, welche das Überleben des Patienten / der Patientin ermöglicht. Aus diesem Grunde sollten wir uns immer wieder und ausreichend damit beschäftigen und neue Erkenntnisse in unser Training in Form von Simulation, Hands on am Modell, tatsächliche Anwendung sowie „mentaler Simulation“ einfließen lassen.
