…alles das Gleiche oder wo liegen die Unterschiede?

Die Glasgow Coma Scale wurde zur Untersuchung und Einschätzung von Patient:innen mit Schädel-Hirn Trauma im Jahre 1974 erstmals angewendet. Im Laufe der Zeit hat sie sich als Standard zur Einschätzung des Bewusstseinstatus bei nahezu allen Patient:innen entwickelt, obwohl sie hierfür eigentlich gar nicht vorgesehen war.

Für die Einstufung und Beurteilung ist ein strukturiertes Vorgehen bzw. eine strukturierte Untersuchung zu den Punkten

• Augen öffnen
• Verbale Reaktion
• Motorische Reaktion

erforderlich. Also nichts was man mal so schnell in 5 Sekunden erledigt. Auch das auswendig Lernen der einzelnen Punkte mit anschließend freiem Zuordnen in den drei Bereichen hat im Notfall eher mäßigen Erfolg. So kommt es doch auch immer wieder mal vor ein Protokoll in die Hände zu bekommen auf welchem ein GCS von 0 vermerkt ist. Zur Erinnerung, die Gesamtsumme beträgt immer zwischen 15 und 3!

Vor allem sollte auch bedacht werden, dass gerade der Verlauf des GCS Wertes bei Patient:innen die mitunter wertvollen Erkenntnisse hervorbringen und Mythen wie „GCS =8 —> intubate“ getrost bei Seite geschoben werden dürfen bzw. müssen.

Ihr seht also schon, das GCS ist jetzt nicht wirklich für die im Erstangriff durchgeführte xABCDE Einschätzung gedacht. Eben hierfür aber eignet sich die AVPU bzw. WASB Einstufung.

Eigentlich aus dem anglo-amerikanischen Raum kommend, steht diese für

• A alert
• V verbal
• P pain
• U unconscious

was auf gut Deutsch mit

• W wach, reagiert ohne äußere Reize
• A ansprechbar, reagiert auf Ansprache
• S Schmerz, reagiert auf Schmerzreiz
• B bewusstlos

zu übersetzen ist und eine Einstufung bzw. Beurteilung bereits im Erstangriff vorgenommen werden kann, dafür aber im Gegensatz zur GCS keine einschätzende Aussagekraft zum Ausmaß einer Schädel-Hirn-Verletzung hat.

Detaillierte Informationen zur GCS erhaltet ihr auf der Website https://www.glasgowcomascale.org

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