Um eine vermutlich schwierigere Intubation bereits im Vorfeld erahnen zu können gibt es seit langem das ein oder andere Vorgehen. Im Blogartikel „Was hat Zitrone und Himmel mit Intubation zu tun?“ wurden bereits zwei davon vorgestellt. Der Nachteil des dort beschriebenen LEMON liegt darin, dass mehrere Schritte notwendig sind und die Spezifität sowie Sensitivität nicht gerade sehr hoch ist.
In einem Artikel von Detsky et al [1] wurde der Lippenbeißtest als relativ einfach durchzuführen und auch relativ zuverlässig dargestellt. Bei der Unmöglichkeit mit den Zähnen des Unterkiefers über die Oberlippe (Vermilion Grenze) zu beißen erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit einer schwierigen Intubation auf 60 %.
Es scheint sich also zu lohnen bei dem Gedanken an eine RSI den Patienten aufzufordern einmal zu versuchen mit den unteren Zähnen über seine Oberlippe zu beißen. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass der Patient noch wach und kooperativ genug ist.
KLEINER AUFWAND – GROSSE VORWARNUNG
Es muss allerdings klar sein dass, egal welcher Test angewendet wird, eine schwierige Intubationssituation niemals auszuschließen ist.
Und Voraussetzung ist, dass der Patient noch Zähne hat, die bis an die Vermilion-Grenze heranreichen…
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