Der Rettungsdienst wird häufig in einem Zusammenhang eines undifferenzierten Meldebildes alarmiert. Um frühestmöglich dem tatsächlichen Krankheitsbild gerechte Maßnahmen ergreifen zu können ist es unerlässlich sich eine differenzierte Arbeitsdiagnose zu erarbeiten. Auch wenn nicht immer die 100 % richtige Diagnose erarbeitet werden kann, so ist es doch wichtig die zu bestimmten Meldebildern in Frage kommenden, lebensbedrohlichen Diagnosen, zumindest auf dem Schirm zu haben!

Die häufigen Meldebilder sowie die dazu passenden Arbeitsdiagnosen sollen hier in Folge erwähnt werden. Eine Überschneidung einzelner Arbeitsdiagnosen in verschiedenen Meldebildern kann durchaus vorkommen. Es soll nur auf auf die wirklich bedrohlichen Arbeitsdiagnosen hingewiesen werden, welche im Ein-/Ausschlussverfahren erarbeitet werden sollten. Hierzu sind verschiedenste Voraussetzungen bzw. Schritte erforderlich….

Ein gezieltes Vorgehen sollte sich vor allem auch daran orientieren die bedrohlichsten Arbeitsdiagnosen als erstes anzugehen und entweder auszuschließen oder eben zu bestätigen. Es sollte der Leitspruch gelten „Es ist immer das Schlimmste; bis das Gegenteil bewiesen ist“

- Meldebild „Brustschmerz“
- ACS
- Lungenembolie
- Aortendissektion
- Myokarditis
- Pneumothorax
- Meldebild „Atembeschwerden / Atemnot“
- hypertensives Lungenödem (SCAPE)
- COPD / Asthma
- Infarkt (Lungenembolie / ACS)
- Pneumonie
- Atemnot ohne pulmonalen Hintergrund (z. B. Azidose bei DKA)
- Meldebild „Bewusstseinsveränderung“
- Stroke (ischämisch / hämorrhagisch)
- Krampfanfall
- Infektion (z. B. Sespsis, Meningitis)
- Endokrine Ursache (z. B. Unterzucker)
- Intoxikation
- Meldebild „akutes Abdomen“
- Aortenaneurysma (BAA)
- Eileiterschwangerschaft
- Ischämie
- Perforation / Peritonitis
- Torsion (Hoden / Eierstock)
Die oben aufgeführte Liste der Arbeitsdiagnosen zu gewissen Meldebildern erhebt in keinster Weise den Anspruch auf Vollständigkeit; der Übersicht wegen wurde sie auf jeweils 5 häufige und besonders gefährliche Diagnosen beschränkt. Zumindest diese sollte man jedoch bei den genannten Meldebildern immer im Kopf haben.
Und nochmal… „Think the worst first!“
Weiter vertieft bearbeitet werden die Themen in den Beiträgen…
PS: Inspiriert zu diesem kurzen Eintrag wurde ich durch die Kollegen des MCHD Paramedic Podcast; vielen Dank dafür.

Vielen Dank für deinen Einsatz für unseren Rettungsdienst!
Mir ist eben eine Kleinigkeit aufgefallen: In dem roten Kasten „think the worst first” steht tatsächlich „… f-I-r-t-s“ 😉
LikeLike
Danke….! Werde ich baldmöglichst ausbessern.
LikeLike